Wir verstehen uns als vorübergehende Unterstützung von Familien und deren „Sorgenkindern“. Einerseits entlasten wir die Familie durch die Aufnahme des Kindes ins Heim, andererseits wollen wir den Familien durch das Aufzeigen neuer Möglichkeiten helfen, ihr Familienleben tragfähiger und erfreulicher zu gestalten. Wir wollen, dass Eltern und Geschwister wieder besser miteinander auskommen.

Wir sehen die eigenwilligen Verhaltensweisen des Kindes, teils als Antwort auf familiäre Strukturen, die sich im Laufe der Zeit, manchmal sogar über Generationen hinweg entwickelt haben.
Teils liegt das Verhalten des Kindes aber auch an seinen Eigenheiten. Mit der Zeit konnten sich bestimmte Muster des Denkens, Fühlens und Handelns einschleifen. Also ist es logisch, dass sich Elternarbeit und Arbeit mit dem Kind ergänzen und verbinden müssen.

Wir berücksichtigen und respektieren die Umstände und Gegebenheiten in der die Familie sich gerade befindet als Phase im Lebensfluss, als Krise, die zu bewältigen ist, die es durchzustehen gilt und die sich verändern lässt. Wir können durch neue Anregungen und durch Wertschätzung auch kleine Fortschritte und Veränderungen, Entfaltungsprozesse aktivieren, begleiten und verstärken. Dies setzt voraus, dass die Familie die Angebote auch annimmt und sie auch umsetzen will. Manchmal ist es notwendig, dass die Eltern ihre eigene Haltung und Einstellung überdenken.

Das braucht Zeit und eine intensive Auseinandersetzung damit. Hier braucht es von unserer Seite manchmal viel Geduld, auch Hartnäckigkeit und die Einsicht, dass unseren Möglichkeiten Grenzen gesetzt sind.

"Wir wollen eine gute und vertrauensvolle Beziehung zu den Eltern pflegen."

Am Anfang steht der Informationsaustausch zwischen Eltern und Einrichtung. Dies geschieht z. B. durch das Erstellen eines Genogramms, durch Lebensflussarbeit und einen Hausbesuch. Durch das Externalisieren der Situation, zirkuläres Fragen, das Reden über mögliche Lösungen, werden schon zu dieser Zeit kleine Veränderungen angelegt.

Es folgen:

  • Beratungsgespräche
  • Absprachen vor Heimfahrten
  • Reflexionsgespräche nach Heimfahrten
  • Skulpturarbeit
  • Gespräche die dazu dienen hilfreiche Ressourcen und Kompetenzen wieder zu entdecken oder zu entwickeln
  • Elternseminare und Familientage
  • evtl. Klärungshilfe bei Streit und Konflikten.

"An einem Strang ziehen!"

Unser Motto „An einem Strang ziehen“ heißt für die Zusammenarbeit auch, dass die Eltern von uns möglichst gut informiert werden und aktiv in die Erziehungsarbeit miteinbezogen werden, z.B. bei bestimmten Vorgehensweisen im Umgang mit dem Kind (z.B. Diät, Umgang mit Geld), Besuche bei Fachärzten, Teilnahme an Festen, Einhaltung von Vereinbarungen, wie z.B. Abhol- und Bringzeiten.

Auch das Hilfeplangespräch wird als therapeutische Intervention gesehen.

Es werden möglichst konkrete Ziele festgehalten, die in überschaubaren Zeiträumen überprüft werden sollen. Dazu gehören auch das schriftliche Festhalten der Schritte und Methoden, um diese Ziele zu erreichen. Die Verantwortung für die Einhaltung und Verwirklichung der getroffenen Vereinbarungen liegen gleichermaßen bei den Eltern als auch bei den Mitarbeitern der Einrichtung.

Telefonischer und brieflicher Kontakt runden die Elternarbeit ab.