Einleitung

Der Tagesablauf ist geprägt vom „therapeutischen Milieu“ (emotionales satt werden gleichermaßen wie Disziplin). Wir verwenden sozialpädagogische, heilpädagogische wie therapeutische Methoden. Erlebnispädagogische und handlungsorientierte Aktivitäten vervollständigen unser Vorgehen.

Ein klar strukturierter Rahmen im Alltag ist wichtig als Hilfs-Ich-Funktion des Einzelnen. Dazu gehören neben den Schul- oder Arbeitszeiten, die gemeinsamen Mahlzeiten, feste Hausaufgabenzeiten, feste Zeiten, in denen das eigene Zimmer aufgeräumt wird und Haushaltsdienste erledigt werden, Ausgangszeiten, individuell festgelegte Termine im Kalender (wie z.B. Therapien, Arztbesuche Vereinszeiten, Fahrschule), die wöchentliche Konferenz, Taschengeldausgabe. Auch gibt es täglich freie, unstrukturierte Zeiten, die bewusst erlebt und selbst gestaltet werden können und sollen.

Hausordnung

Die Grundlage des täglichen Zusammenlebens bildet die Hausordnung. Hier sind allgemeingültige und selbstverständliche Benimm- und Verhaltensregeln festgehalten. Jeder muss diese Regeln kennen und sich mit seiner Unterschrift damit einverstanden erklären.

Zeit vor dem "Zubettgehen"

Die Zeit vor dem „Zubettgehen“ möchten wir hier ausdrücklich erwähnen, weil es eine besonders sensible Zeit ist, die unter anderem auch beziehungsstärkend wirkt.

Hier ist Gelegenheit für:

  • Geschichten erzählen
  • Gemeinsame Spiele, Singen und Musizieren
  • Kuscheln, auch mal vor dem Fernseher mit der Katze im Arm
  • Das persönliche Gutenachtsagen mit der Möglichkeit, „noch etwas los zu werden“, was dem Kind/Jugendlichen noch am Herzen liegt

Kinder- und Jugendkonferenz

Einmal wöchentlich findet eine Kinder- und Jugendkonferenz mit folgenden Inhalten statt:

  • Die Positivrunde – Eine Aufzählung dessen, was letzte Woche gut gelaufen ist, in der Gruppe ebenso wie bei jedem Einzelnen
  • Aktuelle Themen, die die ErzieherInnen einbringen möchten
  • Aktivitäten, die die nächste Woche betreffen – Wochenplan
  • Neuverteilung der Dienste
  • Wünsche und Anträge, die während der Woche in einem so genannten Antragsbuch, welches in der Gruppe ausliegt, gesammelt wurden

Die Moderation dieser Gesprächsrunde kann jeder, Jugendlicher wie Erzieher/In übernehmen. Der Moderator erteilt das Wort und leitet die Gesprächsrunde. Er achtet auf die Einhaltung der Zeit und darauf, dass jeder, so wie er sich meldet, der Reihe nach drankommt. Er beginnt und beendet die Runde. Ein zweiter Jugendlicher schreibt das Protokoll.
Jeder kann sich melden und etwas sagen. Jedem wird zugehört. Jeder kann ausreden, ohne dass ihm ins Wort gefallen wird. Durch die Einhaltung der hier geforderten Gesprächsregeln kann Fairness und demokratisches Verhalten, als Grundlage sozialer Kompetenz geübt werden.
Bei Entscheidungen wird abgestimmt oder ein Kompromiss gesucht. Schwerwiegendere Entscheidungen werden zunächst vertagt, jedoch bei nächster Gelegenheit durch zuständige ErzieherInnen ins Erzieherteam eingebracht.

Außerdem bieten wir:

  • Intensive Hausaufgabenbetreuung, gerne am PC, zunehmende Selbständigkeit wird besonders unterstützt (extra Hausaufgabenbetreuung durch Zusatzkraft)
  • Erlernen eines Musikinstrumentes wird gefördert (Musik selbst zu machen ist uns ein persönliches Bedürfnis und wir bringen es oft ein)
  • Erlebnispädagogik, z.B. Boot fahren auf den Altwassern der Donau, Übernachtungen im Freien oder im Zelt mit Lagerfeuer, Nachtwanderungen, Radtouren, Bergwanderungen, u.ä.
  • Unterstützung bei der Entwicklung und der Pflege eines Hobbys und eigener Freizeitinteressen (z.B. Fußball, Modellbau, Sammeln aller Art, Schwimmen, Radfahren, Holzarbeiten, Dinge reparieren, Lesen, usw.)
  • Begleitung der Kinder/Jugendlichen bei kulturellen Angeboten, wie z.B. Besuche ins Theater, Konzerte, Kino, Ausstellungen, regelmäßige Besuche der nächsten Gemeindebücherei, etc.
  • Wir fördern Kreativität und handwerkliche Fertigkeiten, wie z.B. Spielen, Malen, Töpfern, Werken, Gartenarbeit, etwas bauen oder reparieren
  • Therapeutische Maßnahmen wie Krankengymnastik, Ergotherapie, Logopädie
  • Wir helfen den Kindern/Jugendlichen Abstand zu gewinnen von den „Altlasten“, die sie möglicherweise mitbringen (z.B. Gerichtsverhandlungen u.ä.) und unterstützen sie darin, die Dinge in Ordnung zu bringen (z.B. Ableistung von Sozialstunden)
  • Wir feiern alle Feste des Jahreskreises, Geburtstage und noch einige Feste mehr, wie z.B. Auszug eines Bewohners, Schneeparty, Zeugnisse, Sommerfest, Grillparty, Weihnachtscafe mit den Eltern, etc.